© Jan Hurt / Klimademo von Fridays for Future in Alpbach
© Jan Hurt / Klimademo von Fridays for Future in Alpbach

Mehr Sonne. Mehr Wind. Mehr Frieden.

Fridays For Future fordert Politik und Wirtschaft beim Europäischen Forum Alpbach zu rascher Energiewende auf.

© Jan Hurt / Klimademo   in Alpbach vor dem Kongresscenter
© Jan Hurt / Klimademo in Alpbach vor dem Kongresscenter

Fridays For Future demonstrierte am Freitag 26.08. beim Europäischen Forum Alpbach, um die anwesenden Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft und Politik zu einer Kehrtwende in der Energiepolitik aufzurufen. “Fossile Energie schürt Konflikte. Erneuerbare Energiequellen schaffen Frieden. Politiker:innen, die den Ausbau von Wind- und Solarkraft blockieren, gefährden unsere Zukunft und Gegenwart”, brachte es die Ukrainerin Nadiia Shchurko auf den Punkt. Rund 200 Forumsteilnehmende schlossen sich dem Demonstrationszug von Alpbachs Mittelschule bis zum Kongresszentrum an.

Wind und Sonne gegen Energiekrise und Teuerung

Eine Gruppe von Stipendiat:innen begleiteten als Windräder und Photovoltaik-Anlagen verkleidet den Protestmarsch und unterstrichen so die Forderung nach einem raschen Ausbau von Erneuerbaren Energiequellen. “Die Lösungen für die Energie- und Teuerungskrise liegen auf der Hand: Wind- und Solarkraft sind die Erneuerbaren Energiequellen mit dem größten Ausbaupotential in Österreich und Europa. Trotzdem verhindern Politiker:innen ihren Ausbau und halten Europa damit weiter in der Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle. Das stärkt autoritäre Regime wie jenes von Putin und befeuert die Teuerung”, erläutert Helena Bergthaler von Fridays For Future Niederösterreich.

Windradaktion beim Tiroltag

Beim Tiroltag am 21.08. war es bereits zu einer Protestaktion gegen die Tiroler Landesregierung gekommen. Stipendiat*innen traten als Windrad verkleidet auf, um auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass in Tirol noch kein einziges Windrad steht, trotz des vorhandenen Potentials. Auch die Niederösterreichische Landesregierung wurde für ihre Weigerung kritisiert, Windkraft im notwendigen Maße auszubauen. Jan Hurt, ein Stipendiat des Club Alpbach Niederösterreich und Scientist For Future, erklärt: “Als Bundesland mit dem am Abstand größten Windkraft-Potential, muss Niederösterreich seine Verantwortung wahrnehmen und neue Windkraft-Zonen ausweisen. In meiner Heimatgemeinde Groß-Siegharts wurde ein Windpark trotz positiver Volksabstimmung durch die restriktive Zonierung der Landesregierung verhindert. Wir fordern Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dazu auf, den Wunsch der Bevölkerung nach günstiger, sauberer und regionaler Energie zu respektieren.”

Dein Ort-Aktion

Die Energiewende geht nicht nur in Tirol und Niederösterreich gefährlich langsam voran. Daher ruft Fridays For Future Austria am 16.09. in ganz Österreich zu “#DeinOrt-Aktion" auf, um eine rapide Energiewende und ein Ende der Blockiererhaltung der Landesregierungen einzufordern. Bei dieser Aktion wird die gesamte Bevölkerung dazu eingeladen, vor ihren Ortstafeln mit einem Streikschild ein Foto zu machen und dieses auf den Sozialen Medien zu teilen. Eine Woche, am 23. September, findet der Weltweite Klimastreik statt. Hier fordert Fridays For Future unter anderem den sofortigen Beschluss des Klimaschutzgesetzes, welches gerade von der ÖVP blockiert und von den Grünen zu wenig priorisiert wird.

Veganes Forum Alpbach gefordert

Auch an das Europäische Forum Alpbach richteten sich die Demonstrierenden mit einer Forderung. “Das Forum rühmt sich damit, ein ‘Green Forum’ zu sein und die Klimakrise als zentrales Thema zu behandeln. Es ist untragbar, dass die angebotenen Speisen bei Empfängen und anderen Forum-Events immer noch zu einem Großteil aus Fleisch und anderen tierischen Produkten bestehen. Die Tierhaltung ist einer der größten Treiber der Klimakrise. Wenn es das Forum ernst meint mit seinem Engagement, muss es im nächsten Jahr tierische Produkte von der Speisekarte streichen und rein pflanzliche Speisen anbieten”, sagt Stipendiat Benjamin, der die Initiative “Plant-Based EFA” mit ins Leben gerufen hat.


M.Spiekermann + J. Stangl


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /