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Fotolia.com | raul17

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Konsortium entwickelt Pilotanlage für vollständiges Recycling von Solarmodulen

Ein europäisches Konsortium, dem unter anderem die italienische Energieagentur Enea und die französische Kommission für alternative Energien und Atomenergie angehören, hat einen Plan für den Bau einer emissionsarmen Pilotanlage zur Rückgewinnung von kritischen und wertvollen Metallen wie Silizium, Indium, Gallium und Silber entwickelt. Die Anlage soll dazu dienen, neue Materialien und neue Produkte in den Produktionskreislauf zurückzuführen.

Die italienische Forschungsagentur Enea und der italienische Photovoltaik-Hersteller von Heterojunction-Solarmodulen, Enel Green Power, entwickeln eine Pilotlinie für das vollständige Recycling von Solarmodulen am Ende ihres Lebenszyklus. Die französische Kommission für alternative Energien und Atomenergie (CEA) koordiniert das von der EU geförderte Forschungsprojekt „Photorama“, mit dem das neuartige Recyclingverfahren demonstriert werden soll. „Photorama“ steht als Abkürzung für “PHOtovoltaic waste management – advanced Technologies for recOvery & recycling of secondary RAw MAterials from end-of-life modules”.

Ziel des europäischen Konsortiums aus insgesamt 13 Partnern ist das Recycling von Rohstoffen aus ausgedienten Photovoltaik-Produkten bei gleichzeitiger Maximierung der Rückgewinnungsrate von Rohstoffen aus Solarmodulen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien.  „Photorama“ zielt auch darauf ab, die Verwendung von recycelten Materialien im Rahmen eines Kreislaufwirtschaftskonzepts für die Produktion von Sekundärrohstoffen zu ermöglichen. Das Projekt sieht den Bau einer emissionsarmen Pilotanlage zur Rückgewinnung kritischer und wertvoller Metalle wie Silizium, Indium, Gallium und Silber vor.

Anschließend sollen sie als neue Materialien oder Produkte in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Die Pilotlinie wird in drei verschiedenen Schritten arbeiten: automatische Demontage der Module, intelligente Trennung der Komponenten und innovative Rückgewinnung der Materialien. „Der Prozess beginnt mit einer neuen Delaminierungstechnik, die auf einer vom CEA entwickelten und patentierten Draht-Diamant-Technologie basiert“, so Enea-Forscher Massimo Izzi auf Anfrage von pv magazine. „Mit dieser Technologie wird es möglich sein, das Glas, die Rückseitenfolie und die Zellen eines Moduls in einem einzigen Prozess zu trennen, so dass die einzelnen Teile des Moduls anschließend für die Recyclingphase einzeln behandelt werden können.“

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“ (Emiliano Bellini) 2021 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2021 weiterverbreitet werden! | „pv magazine“ 04/2021 | Online bestellen!

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