Nordex nach 9 Monaten mit roten Zahlen

Blick von oben auf eine Windturbinen udn einem Arbeiter, der hinausschaut.Foto: Nordex AG / UMertens
Die Nordex AG leidet unter hohen Kosten. Zwar legten die Installationszahlen in den ersten neun Monaten zu. Unter dem Strich stand aber ein Verlust von 104 Millionen Euro.

Die Nordex AG steckt in den ersten neun Monaten 2021 in den roten Zahlen. Das zeigt die Bilanz der ersten drei Quartale. So wies das Unternehmen ein negatives Konzernergebnis von 104 Millionen (Mio.) Euro nach minus 108 Mio. Euro vor einem Jahr aus. Wie der Windkraftanlagenhersteller mitteilte, sei das Ergebnis von den stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Frachten spürbar beeinflusst gewesen. Insgesamt bestätigte Nordex die vorläufigen Zahlen. Das Unternehmen steigerte demnach den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,9 Prozent auf knapp 4,0 Milliarden (Mrd.) Euro. Dieser Umsatzanstieg ließe sich insbesondere auf die deutlich erhöhte Anzahl der Installationen und der ausgeweiteten Produktionsleistung im Segment Projekte zurückführen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 100,7 (Vorjahr: 70,8) Mio. Euro.

Im Rahmen der Präsentation der vorläufigen Zahlen passte das Unternehmen daher auch seine Prognose für das Jahr 2021 an. Demnach erwartet die Nordex Group einen Konzernumsatz zwischen 5,0 und 5,2 Mrd. EUR. Aufgrund des sehr volatilen Makroumfelds, das vor allem durch substanzielle Steigerungen externer Kosten für Rohstoffe und Frachten sowie durch temporäre Störungen von Lieferketten geprägt ist, geht das Unternehmen von einer EBITDA-Marge von rund 1 Prozent für das Jahr 2021 aus. Die Investitionen werden sich ferner unverändert ganzjährig auf rund 180 Mio. EUR belaufen.

Teure Rohstoffe und Lieferprobleme

Die Gesellschaft geht allerdings davon aus, die gegenwärtigen Herausforderungen zu überwinden. Sie strebt mittelfristig weiterhin das strategische Ziel von 8 Prozent EBITDA-Marge an. Grundlage dafür ist, dass sich die externen Märkte stabilisiert haben und die Zeit der Kosten- und Preisanpassungen vorüber ist.

In den ersten drei Quartalen 2021 steigerte die Nordex Group zudem ihren Auftragseingang im Segment Projekte (ohne Service) von 3,8 GW auf 4,6 GW. Davon entfielen 62 Prozent auf Europa, 18 Prozent auf Lateinamerika und 16 Prozent auf die Region „Rest der Welt“. Per Ende September 2021 verfügte die Nordex Group ferner über einen Auftragsbestand von 8,0 Mrd. Euro.

Die Nordex Group hat zudem ihre Produktionsleistung in der Turbinenmontage weiter erhöht. Dabei steigerte das Unternehmen seine Produktion in den ersten neun Monaten 2021 um fast neun Prozent auf 4.807 MW. Ferner produzierte die Nordex Group 1.242 Rotorblätter in ihren eigenen Werken (9M/2020: 990 Blätter).

In den ersten neun Monaten 2021 konnte die Nordex Group ihre Installationsleistung um 27 Prozent erhöhen. Sie errichtete damit insgesamt 1.216 Windenergieanlagen in 22 Ländern mit einer Gesamtleistung von 4.858 MW. Auf Europa entfielen knapp 57 Prozent der Installationen, auf die außereuropäischen Märkte rund 43 Prozent. Im Segment Service stieg der Umsatz per Ende September um 4,2 Prozent auf 331,8 Mio. EUR.

Darüber hinaus ist die Nordex Group im dritten Quartal 2021 in die Klasse 6 MW+ eingestiegen. Mit der Turbine des Typs N163/6.X führt Nordex das mit der Delta4000-Serie etablierte Konzept des flexiblen Leistungsbereichs von Windenergieanlagen kontinuierlich fort.

Kapitalbasis gestärkt

Die Nordex hat sich ferner durch eine im Juli 2021 abgeschlossene Kapitalerhöhung mit frischer Liquidität versorgt. Damit konnte das Unternehmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich zurückführen. Dem gegenüber stieg die Eigenkapitalquote zum 30. September 2021 spürbar auf 28,5 Prozent an (31. Dezember 2020: 17,5 Prozent). Die Nettoverschuldung per 31. Dezember 2020 in Höhe 41 Mio. EUR wandelte sich somit in eine Netto-Cash-Position in Höhe von 516 Mio. EUR.

„Unser Produktportfolio wird unverändert stark nachgefragt und auch die Aussichten für unsere Branche bleiben durch die ambitionierten politischen Klimaziele vieler Länder sehr vielversprechend. Erneuerbare Energien – einschließlich der Windenergie an Land – genießen hohe Akzeptanz und sind wichtiger Teil der Energiewende“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex SE. „Jetzt geht es für uns vor allem darum, unsere Produktions- und Installationsaktivitäten effizient voranzutreiben sowie die extrem hohen Kosten für Rohstoffe und Logistik zu managen, da dieses volatile Umfeld uns noch eine Weile begleiten könnte.“

15.11.2021 | Quelle: Nordex | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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