Fraunhofer Hydrogen Lab Görlitz: Neue Forschungsplattform für Wasserstoff

Zu sehen ist ein Elektrolyseteststand, wie es am Fraunhofer Hydrogen Lab Görlitz entstehen wird.Foto: Fraunhofer IMWS
Am Elektrolyseteststand wird ermittelt, wie sich neue Materialien in Elektrolyseuren auf deren Lebensdauer und Wirkungsgrad auswirken.
Im Hydrogen Lab auf dem Innovationscampus Görlitz sollen ab 2023 bis zu 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem die Stacks von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen weiterentwickeln. Es geht darum, sich frühzeitig eine gute Wettbewerbsposition in der entstehenden deutschen und globalen Wasserstoffwirtschaft zu sichern.

Das Fraunhofer Hydrogen Lab Görlitz soll eine Forschungsplattform bieten, auf der Forscher:innen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette neuartige technische Ansätze entwickeln und erproben können. Dabei geht es von der Wasserstofferzeugung über die Speicherung bis hin zur Nutzung des Brennstoffes. Innovative Lösungen beispielsweise für Brennstoffzellen sind weltweit gefragt. Diese können Strom liefern, sowohl beim mobilen Einsatz in Fahrzeugen als auch stationär zur Versorgung von Quartieren und Industriestandorten.

Als Partner haben sich dazu das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS zusammengeschlossen. Sie bauen auf dem Innovationscampus Görlitz gemeinsam das HLG auf. Die Bauarbeiten beginnen Ende des Jahres. Ende 2022 soll die HLG-Forschungsplattform mit einer Elektrolyseleistung von rund 10 Megawatt den Forschungsbetrieb aufnehmen.

Forschungsplattform mit Strahlkraft über die Region hinaus

„Wir unterstützen den Aufbau des HLG mit rund 30 Millionen Euro, da vom HLG nicht nur die Strukturentwicklung in der Lausitz profitieren wird. Die Stadt Görlitz wird mit dem Aufbau des HLG eine Blaupause für erfolgreichen Strukturwandel in ganz Deutschland werden. Für Sachsens Unternehmen bietet sich durch die entstehenden Lösungen die Chance, ganz neue Geschäftsfelder und Zukunftsmärkte zu erschließen“, sagt Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung. Zusätzlich wird das Vorhaben mit ca. 11,6 Millionen Euro im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen (STARK) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

»Die Lausitz ist und bleibt eine Energieregion. Sie ist heute noch geprägt durch die Braunkohle. Wasserstoff ist nicht nur ein alternativer Energieträger der Zukunft. Die Produktion von innovativen Systemkomponenten bietet darüber hinaus ein großes Potenzial für neue Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze in der Region. Den Unternehmen der Lausitz bietet sich die einmalige Chance, sich an die Spitze eines Technologiewandels zu setzen. Dafür bietet die Kooperation mit dem Hydrogen Lab Görlitz beste Vorrausetzungen«, sagt Welf-Guntram Drossel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IWU.

Neue Produktionsverfahren sorgen für Wettbewerbsvorteile

Im Hydrogen Lab auf dem Innovationscampus Görlitz untersuchen ab 2023 bis zu 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei beispielsweise die Stacks von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen, in denen durch eine Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie entsteht. Sie bewerten Technologiesysteme und untersuchen die eingesetzten Werkstoffe bis auf die Ebene der Mikrostruktur, um ihre Zuverlässigkeit und Lebensdauer zu verbessern oder neue Eigenschaften und verbessertes Einsatzverhalten möglich zu machen.

Auch Leistungselektronik gehört zum Tätigkeitsspektrum des HLG, ebenso wie Fragen der Digitalisierung und Zertifizierung. Ein Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung von Fertigungstechnologien für Elektrolyseure in Richtung Großserie und Massenfertigung. Die Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für neue oder verbesserte Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle. Auf diese können die Unternehmen zurückgreifen, um sich frühzeitig eine gute Wettbewerbsposition in der entstehenden deutschen und globalen Wasserstoffwirtschaft zu sichern. Um den Bedarf der Industrie von Anfang an im Blick zu haben, kooperieren die beiden Fraunhofer-Institute eng mit Siemens Energy.

7.4.2021 | Quelle: Fraunhofer IMWS | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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